Die Schönheit des Unperfekten
Die alte japanische Philosophie des Wabi-Sabi besagt, dass die Magie der Schönheit nicht in perfekter Makellosigkeit, sondern im Unperfekten, Vergänglichen zu finden ist. Nach dem ästhetischen Prinzip des Wabi-Sabi drückt sich Schönheit in der Gartengestaltung durch Schlichtheit und Natürlichkeit aus. Verwitterungsprozesse sind erlaubt, sogar erwünscht, denn natürliche Materialien, wie Holz und Stein, erlangen erst mit den Jahren eine ganz besondere Schönheit, Patina. Flechten und Moose, sich selbst aussäende Pflanzen, Wasserstellen für die Fauna verbinden den Garten mit der Landschaft. Bizarre Gehölze, wie sie in der Natur vorkommen, Samenkapseln im Herbst, üppig wachsende Kletterpflanzen prägen das Gartenbild. Formgehölze sind tabu, zudem sind sie arbeitsintensiv.
Das Individuelle, wie die Handwerkskunst wird hoch geschätzt. Industriell Vorgefertigtes nach Maß findet man im Wabi-Sabi Garten nicht.
Ein Wabi-Sabi Garten braucht mehr als jeder andere dennoch sehr viel Empathie, Aufmerksamkeit und Geduld. Denn erst mit den Jahren entwickelt er seine volle Schönheit.